WIE WIRD KI DIE MUSIK VERÄNDERN? – mit Ali Nikrang und Arno Lücker #35

Shownotes

Die Welt fällt auf ein künstlich erstelltes Bild von Papst Franziskus herein, und Uni-Arbeiten werden heute schon oft Chat GPT übergeben. Aber wie steht es mit Künstlicher Intelligenz in der Musik? Kann ein Computer Beethoven imitieren? Wem gehören die Rechte an der Musik? Wie wird KI den Alltag der Kritik und der Dramaturgie verändern? Ali Nikrang vom Ars Electronica Futurelab in Linz und von der Hochschule für Musik in München ist eine Koryphäe der KI in der Musik. Im Gespräch mit Axel Brüggemann warnt er: Wenn Künstlerinnen und Künstler sich jetzt nicht mit KI auseinandersetzen, werden große kommerzielle Unternehmen in Zukunft bestimmen, in welche Richtung sich die Musik bewegt. Auch Opernwelt-Redakteur Arno Lücker glaubt, wir können KI nicht grundsätzlich ablehnen, sondern müssen ihre Vorteile nutzen und uns ihrer Risiken bewusst werden. Außerdem im Podcast ein Gastauftritt der Komponistin Carlotta Joachim.

Kommentare (1)

Robert Lillinger

Vielen Dank zu diesem ausführlichen Podcast. Meine Gedanken zu diesem Thema sind diese: Es geht beim Komponieren, wie auch bei so vielen anderen menschlichen Aktivitäten, um das Erkennen, Wahrnehmen und Denken. Selbst schon beim einfachen Beispiel, „wenn man eine Melodie komponiert“, taucht man durch Sensibilität in das Reich der Möglichkeiten und Notwendigkeiten von Tönen ein, um die Melodie anzufangen und fortzuspinnen, oder zu harmonisieren, rhythmisieren, instrumentieren etc. Das läuft ja nicht statistisch ab, also nicht anhand dessen, was schon alles komponiert bzw. aufgeschrieben wurde, sondern man steht direkt im Kontakt mit der Welt der Klänge in der Vorstellung. Die Sensibilität gründet sich zwar teils auch aus den Erfahrungen und Analysen von Kompositionen, die man im Laufe des Lebens macht; diese Analysen und Gedanken sind aber eben hauptsächlich nicht quantitativ-statistischer Natur, sondern ergeben sich wiederum aus der Fähigkeit, des In-Kontakt-Tretens mit phänomenologischen formalen, strukturellen, akustischen, mathematischen und unendlich vielen weiteren Erscheinungen, worunter ein paar selbstverständlich auch statistische Phänomene sind. Aber mittels der Erkenntnisfähigkeit erkennt man aber auch das Statistische ALS etwas Statistisches! Der Computer berechnet hingegen nur, FÜHRT ausschließlich bei „Analysen“ Statistik, kann und wird nie erkennen bzw. wahrnehmen. Nichts, nicht einmal, dass er Statistik betreibt. Der Satz von ChatGPT: „Ich betreibe Statistik.“ wäre keine Erkenntnis, sondern lediglich das Ergebnis von Statistik selbst, weil die Erkenntnisfähigkeit von Menschen es nur zuvor wirklich erkannt hat, es demzufolge in Texten über Computer quantitativ überwiegend im Netz erscheint, und ChatGPT plump die Häufigkeit „misst“ und wiedergibt. Demzufolge lernt natürlich die sogenannte „KI“ auch nichts und niemals. Denn zum Lernen gehören immer Erkenntnis und Wahrnehmung von Erscheinungen, Gedanken etc., die die KI ja nicht hat. Sie führt immer nur Rechenoperationen aus, ohne zu wissen, was das ist, und natürlich auch ohne zu wissen, was Wissen eigentlich ist. Herzliche Grüße

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